Umweltschutz

Emissionen in die Luft

Wichtige Inhalte zu "Umweltschutz" auch in unserem Geschäftsbericht.

Treibhausgasemissionen

Covestro berichtet die Treibhausgasemissionen nach den Vorgaben des (GHG Protocol). Die Emissionsfaktoren zur Errechnung der CO2-Äquivalente für das globale Erwärmungspotenzial wurden dem „IPCC Second Assessment Report“ von 1995 entnommen. Die direkten Emissionen aus eigenen Anlagen (Scope 1) werden an allen Produktionsstandorten sowie an relevanten Verwaltungsstandorten erhoben. Als Grundlage dienen dabei die spezifischen Aktivitätsraten, bspw. der eingesetzten Brennstoffe, sowie relevante Stoffparameter zur Emissionsberechnung. In die Berechnung werden neben CO2 auch Lachgas (N2O), Methan und teilfluorierte Kohlenwasserstoffe einbezogen. Die ermittelten Treibhausgasemissionen basieren teilweise auf Abschätzungen, z. B. auf Basis von Vorjahreswerten.

Die Berechnung der indirekten Emissionen (Scope 2) erfolgt gemäß den im GHG Protocol dargelegten Methoden über die bezogenen Energiemengen und den für den Produktionsstandort jeweils relevanten Emissionsfaktor. Falls kein spezifischer Faktor vorhanden ist, wird der landesspezifische Emissionsfaktor u. a. der Internationalen Energieagentur (IEA) für die Berechnung genutzt. Die Faktoren stammen aus IEA Emissions factors (2018 edition) © 2019 IEA Online Data Services. Die Ausweisung der Scope-2-Emissionen erfolgt gemäß den Anforderungen des GHG Protocol (duales Reporting) nach der dargelegten standortbezogenen Methode (location-based method) sowie der marktorientierten Methode (market-based method). Zum Stichtag 30. September 2017 gab der Bayer-Konzern die Kontrolle über Covestro endgültig ab. Diese neue rechtliche Situation haben wir zum Anlass genommen, unsere Darstellungsform der Treibhausgase zu aktualisieren. So werden wir ab diesem Berichtsjahr 2018 für die Treibhausgasmengen nur noch die derzeit aktuelle Richtlinie des GHG Protocol zugrunde legen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit bis 2017 waren diese zusätzlich nach den alten GHG-Richtlinien (gültig bis zum Jahr 2014) ausgewiesen worden. Die neue Darstellung hat keine Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen bezüglich der beiden langfristigen Unternehmensziele „Spezifischer Energieverbrauch“ und „Spezifische Treibhausgasemissionen“.

Die gesamten Treibhausgasemissionen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,9 %. Dabei stiegen die direkten Treibhausgasemissionen um 1,6 % und die indirekten Treibhausgasemissionen um 7,0 % an. An den wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieverbrauchs stehen, ist die Produktionsmenge im Jahr 2018 um 0,7 % gesunken. In der Folge erhöhten sich die spezifischen Emissionen um 6,8 % gegenüber dem Vorjahr. Hauptursache war ein sich ungünstig entwickelnder Energiemix für die Dampf- und Stromerzeugung an mehreren unserer großen Standorte in Deutschland und in den USA. Aus diesem Grund sind in den nächsten Jahren verstärkte Anstrengungen zur Erreichung unseres Treibhausgasziels, nämlich die Halbierung der spezifischen Emissionen im Zeitraum von 2005 bis zum Jahr 2025, notwendig. Im Jahr 2018 lagen die spezifischen Emissionen bei 0,4342 t CO2-Äquivalenten pro Tonne Produkt (Vorjahr: 0,4064). Ausgehend vom Vergleichsjahr 2005 entspricht dies einem kumulierten Rückgang um 40,0 %. Im Jahr 2018 haben wir die Berechnung auf die marktbezogene Methode gemäß aktuellen Anforderungen nach umgestellt. Der entsprechende Vorjahreswert wurde neu berechnet, um einen methodenkonformen Vergleich zu ermöglichen. Die Berechnung der kumulierten Veränderung erfolgt bis zum Jahr 2017 nach der bis 2014 gültigen GHG-Protocol-Methode, für das Jahr 2018 nach der vom GHG Protocol aktualisierten marktbezogenen Methode.

Treibhausgasemissionen1 (in Mio. t CO2-Äquivalenten)

 

 

 

 

 

 

 

2017

 

2018

1 Portfoliobereinigt nach GHG Protocol; Financial-Control-Ansatz; Global-Warming-Potential (GWP)-Faktoren entsprechend dem „IPCC 2nd Assessment Report“

2 Im Jahr 2018 waren 58,2 % der Emissionen CO2-Emissionen, 40,5 % N2O-Emissionen, 1,2 % teilfluorierter Kohlenwasserstoff sowie 0,1 % Methan.

3 Typischerweise macht CO2 bei Verbrennungsprozessen mehr als 99 % aller Treibhausgasemissionen aus. Daher beschränken wir uns bei der Berechnung der indirekten Emissionen auf CO2.

4 Gesamte Treibhausgasmenge (Scope 1 und 2 gemäß GHG Protocol, marktbezogene Methode) an den wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieverbrauchs stehen (insgesamt 6,5 Mio. t CO2-Äquivalente im Jahr 2018), geteilt durch die dortigen spezifikationsgerechten Produktionsmengen der Hauptprodukte. Bei der Ermittlung der spezifischen Scope-2-Emissionen wurden mehrheitlich marktbezogene Emissionsfaktoren verwendet; sofern diese nicht vorlagen, wurden länderspezifische Emissionsfaktoren aus einer allgemein akzeptierten Quelle für die Berechnung herangezogen.

5 Vorjahreswerte angepasst aufgrund Umstellung auf marktbezogene Emissionsbetrachtung gemäß aktuellem GHG Protocol. Die indirekten Emissionen wurden teilweise auf Basis der IEA-Daten aus IEA Emission factors (2018 edition) © 2019 IEA Online Data Services, www.iea.org/ statistics, berechnet. Die ermittelten Treibhausgasemissionen basieren teilweise auf Abschätzungen, z. B. auf Basis von Vorjahreswerten.

Direkte Emissionen von Treibhausgasen2

 

1,24

 

1,26

Indirekte Emissionen von Treibhausgasen gemäß der standortbezogenen Methode (location-based method; GHG Protocol)3

 

5,03

 

5,27

Indirekte Emissionen von Treibhausgasen gemäß der marktbezogenen Methode (market-based method; GHG Protocol)3

 

4,98

 

5,32

Gesamte Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2 gemäß market-based method; GHG Protocol)

 

6,22

 

6,58

Spezifische Treibhausgasemissionen (in t CO2-Äquivalenten / t Produkt)4

 

0,40645

 

0,4342

Weitere direkte Emissionen in die Luft

Die geschäftlichen Aktivitäten von Covestro haben zur Folge, dass neben den Treibhausgasen auch weitere Emissionen in die Luft abgegeben werden. Sie resultieren im Wesentlichen aus der Verbrennung fossiler Energieträger, die zur Herstellung von Strom und Dampf eingesetzt werden. Emissionen werden auch als Bestandteil unserer konzernweiten Umwelteinwirkungen erfasst und ausgewertet. Die Umwelteinwirkungen werden jährlich im Rahmen des Umweltmanagements mit dem Vorstand für Technologie (CTO) beurteilt. Während die Kohlenmonoxidemissionen (– 6,1 %), Stickstoffoxide (– 7,1 %) und die Staubemissionen (– 6,4 %) zurückgingen, nahmen die Schwefeldioxidemissionen um 53,4 % zu. Hauptgrund für diesen starken Anstieg ist eine Umstellung der Berichtsmethodik an unserem Produktionsstandort Baytown, USA. Seit dem Jahr 2018 berichten wir nun erstmals auch die Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC), definitionsgemäß ohne Methan (NMVOC).

Weitere wichtige direkte Emissionen in die Luft (in 1.000 t / a)

 

 

 

 

 

 

 

2017

 

2018

1 Non-methane volatile organic compounds (flüchtige organische Verbindungen ohne Methan), erstmals berichtet im Jahr 2018

2 Ozone-depleting substances (ozonschädigende Substanzen)

CO

 

0,34

 

0,32

NOX

 

0,74

 

0,69

SOX

 

0,04

 

0,06

Staub

 

0,10

 

0,09

NMVOC1

 

n. b.

 

0,14

ODS2

 

0,0005

 

0,0004

Die Tabellenwerte für Luftemissionen wurden zum Teil qualifiziert abgeschätzt, z. B. auf Basis von Vorjahreswerten.

GHG Protocol / Greenhouse Gas Protocol
Internationales Accounting-System für Treibhausgasemissionen, das vom World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelt wurde
GHG Protocol / Greenhouse Gas Protocol
Internationales Accounting-System für Treibhausgasemissionen, das vom World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelt wurde